Die Schilddrüse


 

 

Die Medizin sollte nicht nur dem Leben Jahre geben, sondern auch den Jahren Leben!

 

 

 

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), deutscher Physiker und Naturforscher

 

 


 

Die Schilddrüse (lateinisch Glandula thyreoidea) ist eine Hormondrüse, die sich beim Menschen am Hals unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre befindet und die Form eines Schmetterlings besitzt.

 

 

Die Hauptfunktion der Schilddrüse besteht in der Speicherung von Iod und Bildung der iodhaltigen Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sowie des Peptidhormons Calcitonin

 


 

Aufgaben der Schilddrüse

 

 

Regelung sämtlicher Stoffwechselvorgänge

 

Steigern Energieverbrauch und Körpertemperatur

 

Wachstumsbeschleunigung

 

Wichtig für die Fortpflanzung: Abort-Gefahr bei Unter- und Überfunktion

 

Wichtig für den Knochenbau

 

Erhöhung von Herzfrequenz, Kreislauf und Blutdruck

 

Einfluss auf Psyche und Gefühle

 

T3-Mangel bei Depression

 

Steigerung der Darmmotorik

 

Steigerung der Talg- und Schweißproduktion

 

 

 


 

Dementsprechend vielfältig können die Beschwerden bei Störungen der Schilddrüse ausfallen

 


Symptome bei Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)

 

 

Gewichtszunahme, Übergewicht

 

Frieren, Frösteln

 

Darmträgheit

 

Depressive Grundstimmung, Antriebsschwäche

 

Immunschwäche, Infektneigung

 

Trockene juckende Haut

 

Heisere oder rauhe Stimme

 

Dicke Finger- und Zehennägel mit Rillen (schwer zu schneiden)

 

Lange Zyklen, fehlender Eisprung

 

Muskelschwäche, häufiges Umknicken

 


Symptome bei Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

 

 

Gewichtsabnahme, fehlende Zunahme trotz großer Mengen Essen

 

Schwitzen, feuchte Haut, Hitzewallungen

 

Durchfall

 

Psychosen, manische Zustande, Panik, Angst

 

Unruhe

 

Haarausfall büschelweise, dünne und schnell fettende Haare

 

Herzrasen, schneller Puls

 

Erhöhte Körpertemperatur bis zum Fieber

 

Dünne, leicht rissige Finger- und Zehennägel

 

Häufige, lange oder sehr starke Regelblutungen

 

Kopfschmerzen, Tinnitus

 

Osteoporose

 

 

 


 

Darüber hinaus kann es noch andere Ursachen von Schilddrüsenstörungen geben:

 


Hashimoto-Thyreoiditis / Morbus Hashimoto


 

Hierbei kommt es zur Bildung von Antikörpern gegen ein Enzym in der Schilddrüse, welches für die Umwandlung von T4 in T3 zuständig ist, welches oft zu einer T3-Schwäche und damit Unterfunktionssymptomen führt. Aufgrund von immer wieder auftretenden Entzündungsschüben bestehen aber gerade in der Anfangszeit immer wieder auch Phasen einer Überfunktion.

 

 

Die Diagnostik findet durch Laborparameter und einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse statt.

 

 

Die Therapiemöglichkeiten sind sehr vielfältig und müssen auf den einzelnen Menschen zugeschnitten werden. 

 

 


Morbus Basedow


 

Auch beim Morbus Basedow bestehen Antikörper, hier allerdings gegen den TSH-Rezeptor mit stimulierender Wirkung, weswegen heftige Überfunktionsphasen bestehen, oft auch mit Beteiligung der Augen.

 

Daher besteht die Therapie eher im Bremsen der Schilddrüse.

 


 

 

Bei der ganzheitlichen Betrachtung der Schilddrüse dürfen aber auch die Nebenniere und die Geschlechtshormone nicht außer Acht gelassen werden!